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An der Kataeuropameisterschaft im April 2019 haben drei Karateka unseres Verbandes sehr grosse Erfolge gefeiert (siehe Blogeintrag). Carla Gallati (2. Dan, Okawa Dojo) wurde Fünfte nachdem sie sich im Viertelfinal gegen An Polimeno geschlagen geben musste. An Polimeno (3. Dan, Tomodachi Dojo) wurde Europameisterin. Ciril Bächli (3. Dan, Okawa Dojo) wurde Dritter.

Für diesen Erfolg und ihren Einsatz wurden die drei Teilnehmer sowie deren Trainier Luigi Polimeno (4. Dan, Tomodachi Dojo) während der GV mit einem kleinen Geschenk geehrt. Die Geehrten haben sich ihrerseits für die grossartige Unterstützung, die sie vor und während dem Turnier erfahren haben, herzlich bedankt. Auch wenn man im Karate-Wettkampf alleine auf dem Tatami steht, ist der Erfolg zu einem grossen Teil eine Teamleistung. Weiter so!

An Polimeno, Tamara Pfeffer, Luigi Polimeno, Carla Gallati, Ciril Bächli

Vom 13.-14. April 2019 fand in Vilnius, der Hauptstadt Litauens, die Shinkyokushin Karate Europameisterschaft statt. Eine gut vorbereitete SKS Delegation aus drei Karateka samt Betreuerteam machten sich auf den Weg, um bei dieser Veranstaltung ein Wörtchen mitzureden.

Die Karateka Sensei An Polimeno aus dem Tomodachi Dojo in Sirnach, so wie Senpai Carla Gallati und Sensei Ciril Bächli aus dem Okawa Dojo in Baden, hatten im Vorfeld sehr intensiv gemeinsam trainiert und sich bis zur Perfektion ausgetauscht, um am Tag X so wenig wie möglich dem Zufall zu überlassen.

Am Samstagvormittag war es so weit - die Europameisterschaft begann mit einem Paukenschlag in der Siemens Arena in Vilnius. Die Herren begannen das Turnier ein wenig früher als die Damen, somit konnte Sensei Ciril sich bereits durch die erste Runde kämpfen und die erste Nervosität, die bei so einem grossen Turnier natürlich gegeben ist, bereits ablegen. Erfolgreich gewann er die meisten Schiedsrichterstimmen für sich und war sichtlich erleichtert und auch doppelt motiviert, in seinem starken Stil fortzufahren. So kam Sensei Ciril Runde um Runde weiter. Er besiegte starke Gegner aus Litauen, Georgien und Ungarn. Nur dem Kata Europameister aus dem Vorjahr musste sich Sensei Ciril schlussendlich geschlagen geben. Beide gaben ihr allerbestes und am Ende entschied sich die Mehrheit der Schiedsrichter für den Polen, der schlussendlich dieses Jahr Vize-Europameister wurde. Mit seiner sehr starken Leistung erreichte Sensei Ciril aber den sensationellen 3. Platz und durfte somit bei der Siegerehrung auf dem Podest stehen und Anerkennung für seine im Vorfeld geleistete harte Arbeit ernten.

Das Damenturnier begann ein wenig zeitversetzt in derselben Halle, aber auf einer anderen Matte. Sensei An hatte ein Freilos geerntet, daher startete Senpai Carla in der ersten Runde gegen eine starke Polin. Die Schiedsrichter hoben ihre Fähnchen und die Schweizerin kam eine Runde weiter. Nun stand sie einer starken Ukrainerin gegenüber, die sie allerdings ebenso souverän aus dem Turnier kickte. Sensei An musste sich zwischenzeitlich gegen eine Ungarin durchsetzen, was sie auch schaffte.
Leider trafen nun die zwei Trainingskolleginnen im Viertelfinale aufeinander. Ein sehr schwieriger Moment für beide, denn in diesem Moment muss man die Freundschaft kurz ablegen und sich auf seine Leistung konzentrieren, alle anderen Emotionen müssen beiseitegelassen werden. Sowohl Senpai Carla, als auch Sensei An performten von ihrer allerbesten Seite. Der Moment, an dem die Schiedsrichter ihre Fähnchen in die Höhe hielten, liess Spannung, Freude und Enttäuschung im gleichen Augenblick explodieren. Sensei An hatte gewonnen und stand im Halbfinale, Senpai Carla leider draussen. Diesen Moment konnte Sensei An nicht für sich geniessen, sie war enttäuscht, dass diese Begegnung bereits so früh kommen musste.
Sensei An musste sich nach einer sichtlich emotionsgeladenen kurzen Pause aber sehr schnell wieder fangen, denn das Turnier war noch nicht vorbei. Sie musste als nächstes eine starke Litauerin besiegen, was sie aber mit Bravour meisterte und stand somit im Finale. Noch eine Gegnerin und der Titel war erneut ihrer. Es ging also dann in die allerletzte Runde des Turniers. Auf der einen Seite Sensei An, die bereits 2 EM-Titel zu verzeichnen hatte und auf der anderen Seite eine junge Litauerin, die den Titel zu Hause gewinnen wollte. Beide zeigten ihre Katas – voller Präzision, Härte mit eisernem Blick und dem lautesten Kampfschrei des Turniers gewann jedoch Sensei An den Europameistertitel 2019!

Mit Sicherheit kein leichtes Turnier, dennoch ist die Ausbeute bei 3 Teilnehmern mit einem 1. Und einem 3. Platz mehr als zufriedenstellend. Und wieder einmal wurde bewiesen, dass auch ein kleines Land wie die Schweiz ein Wörtchen auf der internationalen Bühne mitzureden hat, und zwar ein ganz schön lautes!

Wir sind stolz auf unsere Kata-Champs und danken für ihren unermüdlichen Einsatz!
OSU